Hausbesetzungen sind entgegen der Vorstellungen einiger Altachtundsechziger*innen und Ewig-Gestriger kein Rudiment des 20. Jahrhunderts.
In London hat sich vor drei Jahren eine Gruppe junger Aktivist*innen gebildet, die den Leerstand zumeist eher nobler Liegenschaften als Räumlichkeiten öffnen und Obdachlosen, Künstler*innen und anderen Menschen anbieten, die entweder nicht willens und/oder mangels adäquater Ausstattung im Geldbörsel nicht in der Lage sind, auf dem Immobilienmarkt etwas passendes anzumieten. Im Zuge ihrer Aktionen wurden ca. 60 Häuser ausgekundschaftet, Türen geöffnet und über kurze oder längere Zeiträume zur freien Benutzung zur Verfügung gestellt – mitunter ein waghalsiges Unternehmen .
Das hier abgebildete Video soll die Perspektive von Menschen zeigen, denen es lange selbst an einer Perspektive fehlte. Sie überschreiten Grenzen und Gesetze, um zu zeigen, wie es hinter den Kulissen leerstehender Hochhäuser aussieht. Viele Londoner Obdachlose haben so einen warmen Platz zum Schlafen gefunden. Wenn die Stadt London das Problem der Obdachlosigkeit nicht in den Griff kriegt (oder kriegen will) greifen Betroffene selbst zum passenden Werkzeug und schaffen Perspektiven für sich und andere. Ein lohnenswerter Einblick. Seht selbst: hier