Von und mit Aktivist_innen und Crew-Mitgliedern der Iuventa10.
Die Kriminalisierung von ziviler Seenotrettung im zentralen Mittelmeer wird derzeit in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert. Weniger bekannt sind dagegen die vielen Fälle in ganz Europa in denen Menschen verurteilt wurden, weil sie einfach nur menschlisch handelten. Sie haben beispielsweise Menschen auf der Flucht Essen oder Unterkunft gegeben und sollen dafür nun verurteilt werden. In ganz Europa gab es allein 2018 über 100 solcher Fälle in denen solidarisches Handeln letzen Endes vor Gericht und teilweise im Gefängnis endete. Am schlimmsten trifft es aber wie immer die Migrant*innen selber. Sie verschwinden teilweise für Monate oder sogar Jahre hinter Gittern weil sie nichts anderes wollten als ein besseres Leben für sich und ihre Familien.
Wir wollen in einem bebilderten Vortrag ausgehend von der Beschlagnahmung der Iuventa im August 2017 und den Ermittlungen gegen die Crew den Blick weiten auf die europäische Perspektive und zeigen, dass nicht nur die Seenotrettung von Flüchtenden unterbunden werden soll, sondern ganz generell von Behörden in ganz Europa ein Kampf gegen solidarisches Handeln geführt wird. In Zusammenarbeit mit Gruppen aus der jeweiligen Region wollen wir dann den Blick von Europa zurück auf die lokale Ebene bringen, Probleme vor Ort ansprechen und lokale Handlungsperspektiven zeigen.
Die Vortragenden waren seit 2016 im zentralen Mittelmeer auf verschiedenen NGO-Schiffen im Einsatz. Aktuell wird in Italien gegen sie ermittelt. Der Vorwurf lautete Beihilfe zur illegalen Einreise. Außerdem wird immer auch eine lokale Gruppe eingeladen aus der Region zu berichten und als Ansprechpartner*in für Interessierte dabei zu sein.
Veranstalter*innen: Audiolith
Link:
https://iuventa10.org